Post-Pornographic Gaze

«Post-pornographic Gaze» vereint verschiedene Positionen, die sich ausserhalb der Grenzen von Pornografie und Kunst lokalisieren.

Die experimentellen Kurzfilme SHIBARI-X (Santiago Bazan), Fragmented Delicacies (Elio J Carranza), Delight (Asaf Aharonson), After Matter comes Energy (Lisa Lapierre, Nour Beetch), Ogre Hole (Echo Chambers) und Everything is ok (Autojektor) reflektieren Sex und Erotik medial, als nicht-narrative Video-Artefakte und hinterfragen den pornografischen Blick an sich. Auf die aufgeworfenen Fragen treffen poetische Antworten. Konventionelle, pornografische Sehgewohnheiten werden dekonstruiert und einzigartige Alternativen aufgezeigt.

SHIBARI-X
Director: Santiago Bazan
Country: Argentina
Runtime: 1’
Ein Film über das Gefühl, im eigenen Körper gefangen zu sein.

Fragmented Delicacies
Director: Elio J Carranza
Country: Germany
Runtime: 9’
Fragmented Delicacies ist ein queer-feministischer, experimenteller Post-Porno, der darauf abzielt, die Grenzen der post-pornografischen Repräsentation zu hinterfragen und visuelle Codes für queere Sinnlichkeiten zu finden, die das Spektrum des menschlichen Begehrens und der Sexualität erweitern. Der Film ist ein Experiment, sich von der Interaktion menschlicher Körper und der Fixierung auf einen erotisierten Körper in Postpornofilmen zu distanzieren. Kinetischer Sand, Arschbacken, Insektenroboter und mehr wurden während der Montage innerhalb einer digitalen, erweiterten ökosexuellen Lustfiktion als eigenständige Akteure konzipiert.

Delight
Director: Asaf Aharonson
Country: Israel
Runtime: 20’
Delight ist eine queere Hommage, eine Neuinterpretation des alltäglichen Lebens mehrerer prominenter Figuren aus der Geschichte der Genesis. Ja. DIE Schöpfungsgeschichte. Es ist etwas mehr als ein Jahr her, dass Eva, Adam und die Schlange aus dem Garten Eden verbannt wurden. Im Hier und Jetzt finden sie sich inmitten einer postindustriellen Landschaft wieder. Eine Landschaft, die in den Klauen des modernen Fortschritts im heutigen Tel Aviv-Jaffa langsam ausstirbt. Eva muss das Trauma ihrer Erbsünde verarbeiten. Adam ist gebunden an die industrielle Zeit und in seiner eigenen persönlichen Version der Hölle und die Schlange, eine Drag-Queen-Schrägstrich-Sekretärin auf der Suche nach der perfekten Vase für einen Blumenstrauß.

After Matter comes Energy
Director: Lisa Lapierre, Nour Beetch
Country; Belgien
Runtime: 19’
After Matter Come Energy (AMCE) ist ein hybrider, intimer visueller Essay, der Fantasien, Erinnerungen und Klangarchive miteinander verbindet. Hier benutzen die Künstler:innen ihre Körper, um eine transgressive Botschaft zu vermitteln, die lautet: Liebe kann auch pornografisch sein.

Ogre Hole
Director: Echo Chambers
Country: USA
Runtime: 5’
Ogre Hole ist ein klebriger, glitzernder, grotesker, schlampiger, schleimiger, widerlich zuckersüßer No-Budget-Kurzfilm. Ein Zaubertrank und ein mysteriöses Ruhmesloch erscheinen plötzlich und verwandeln eine Gruppe gelangweilter Mädels in ihre wahrhaftigste und ungehemmteste Form. Ogre Hole, gedreht von einer komplett trans- und nicht-binären Besetzung und Crew, ist eine unbeschwerte Erkundung von Trans-Sein. Die Gesellschaft und die Medien sind nach wie vor von schädlichen transphobischen Botschaften durchdrungen. Uns wird auf so viele Arten gesagt, dass wir nicht menschlich sind, dass wir nicht echt sind, dass wir monströs und grotesk sind. Ogre Hole lehnt sich an diese schädlichen Botschaften an und verwandelt sie in einen komischen, chaotischen und kathartischen Moment der Transgender-Euphorie.

Everything is ok | an ASMR to help you sleep at night
Director: Autojektor
Country: UK
Runtime: 5’
Eine zerstörerische Collage von trans Identitäten - das Nebeneinander von Dämonisierung und Fetischisierung von trans Körpern in den neoliberalen Medien.